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Deltahilfe
 
Nachdem erkennbar war, dass nach den fürchterlichen Zerstörungen durch den Zyklon Nargis die dringend benötigte Hilfe nicht in der Weise geleistet werden durfte wie das nötig war, haben arbeitslose Reiseleiter/-innen in Myanmar selbstlos Hilfsaktionen initiert. Als Einheimische hatten Sie keine Probleme in die zerstörten Regionen zu kommen und konnten daher ohne Behinderungen Hilfsaktionen starten. Diese Gruppe der Reiseleiter wird von mehreren deutschen Initiativen unterstützt. Von den Ihnen zur Verfügung gestellten Spenden haben sie ein ganzes Dorf (146 Häuser) und ein Gesundheitszentrum für 46 Dörfer wieder aufgebaut. Ich habe eine Hilfsaktion gegründet, um diese Gruppe zu unterstützen. Von dem von mir gesammelten Geld konnte der Bau einer Schule finanziert werden und der Bau einer weiteren Schule mitfinanziert werden. Jeder Euro des gespendeten Geldes kam zu 100 % den Betroffenen zu Gute. Es ab keine Overhead-Kosten. Das gesammelte Geld wurde durch Kuriere oder durch mich nach Myanmar gebracht.
 
 


Im August 2008 erhielt ich die Erlaubnis, mir die Schäden im Delta vor Ort anzuschauen. Es zeigte sich, dass vor allem die Schulen schwer beschädigt waren. In vielen Dörfern waren sie vollständig zerstört worden. Die hier zu sehenden Bilder zeigen die Reste von drei Schulen in drei unterschiedlichen Dörfern. Aus diesem Grunde habe ich mich dafür entschieden, dass das von mir gesammelte Geld für den Wiederaufbau von Schulen zur Verfügung zu stellen. Nach Beratung mit der Gruppe entschieden wir die erste Grundschule in Kanseik in der Nähe von Pyapon zu bauen.

 
     
 
 
     
 

Ein Gewürzhändler (Onkel eines der Gruppenmitglieder) übernahm die Bauleitung vor Ort. Es wurden einheimische Handwerker engagiert und die Materialien gekauft. Der Kauf der Materalien, der Transport der Materialien und die Arran-gements mit den Behörden wurden von der Gruppe übernommen. Damit gewährleistet war, dass die Bauaktivitäten zügig vorangehen fuhren die Gruppenmitglieder abwechselnd ins Delta, um vor Ort die Arbeiten zu unterstützen und um zu gewährleisten, dass die Spenden für die geplanten Aktivitäten eingesetzt werden. Die Gruppe wurde von Mu Mu Nyunt koordiniert.

 
     
  Hier wird das Gelände vermessen und es werden die vorbereitenden Arbeiten gemacht, um die Fundamente zu betonieren. Im unteren Bildfeld des linken Bildes kann man einen betonierten Sockel sehen. Das sind die Reste der ehemaligen Schule. Direkt nach der Katastrophe wurden in den Dörfern, finanziert von der UNESCO, behelfsmäßige Hütten als Ersatz für die zerstörten Schulgebäude erstellt.  
     
  Bereits als das Schulgebäude im Rohbau stand, wurde der Unterricht in der neuen Schule abgehalten. Bei meinem Besuch im August 2008 war ich überrascht, dass die Kinder trotz schwieriger Umstände mit großer Be-geisterung in die Schule gingen. Das ist auch in diesen Bildern, die von Mu Mu Nyunt aufgenommen wurden, zu erkennen. Große Freude lösten die neuen Stühle und Tische aus.  
     
 
 
Inzwischen ist die Kanseik-Schule fertiggestellt. Am 14.12.2008 wurde Sie offiziell eingeweiht. Die Kinder verfügen jetzt über ein stabiles Haus. Auch sanitäre Anlagen sind bei dem Bauprojekt inbegriffen gewesen. Bei dem Einweihungsfest herrschte ein reges Treiben und große Freude. Bei der feierlichen Eröffnung der Schule erhielten die Kinder auch noch kleine Geschenke. Das war ein großes Erlebnis nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Gruppe (Beim Gruppenbild, die hinten stehenden Personen). Bis auf eine Person waren alle Gruppenmitglieder bei der Eröffnungsfeier anwesend. Mu Mu Nyunt durfte stellvertretend für die Spender ein Band durchschneiden. Ein Messingschild oberhalb der Eingangstür dankt den Spendern. Allen Spendern sei auch an dieser Stelle herzlichst gedankt.  
     
 
 
     
 
 
     
  Fast zeitgleich wurde von der Gruppe der Bau einer zweiten Schule, die von anderen deutschen und österreichischen Spendern gestiftet wurde, fertiggestellt. Thamaintaw ist ein großes Dorf. Hier findet das aktuelle neue Projekt statt. Dort gibt es eine Oberschule mit über 1000 Schülern. Beim Zyklon wurden drei Gebäude von dieser Schule völlig zerstört und fünf Gebäude hatten das Dach verloren. Die Dächer sind schon repariert. Ein Gebäude wurde von einer Baufirma gespendet. Ein drittes Gebäude wird von den Spenden eines deutschen Reiseanbieters rekonstruiert. Ein viertes Gebäude wurde von der Spenden, die eine burmesische Reiseleiterin bei einem Besuch in Deutschland gesammelt hat und von den Spenden, die ich gesammelt habe, wiederaufgebaut.  
       

 

 
 
       
 

Mu Mu Nyunt durfte bei einem symbolischen Festakt die "Grundsäule" für die vierte Schule in die Erde schlagen (Bild oben links). Dies ist beim Bau eines Hauses ein wichtiges Ereignis für die Burmesen. Hier ihr Bericht über diesen Ritus:

"Bei uns als Tradition wenn man ein neues Gebäude aufbaut, diskutiert man zuerst mit einem Astrologen oder einem Mönch, der sich über Astrologie auskennt. Er rechnet den passenden Tag und die passende Uhrzeit (genaue Sekunde). An dem Tag an der Uhrzeit wird die erste Säule oder ersten Grundstein bei der Baustelle festlich gelegt. Vor diesem Tag wird die Baustelle sauber gemacht. Die Opfergaben für den Schutzgeist sind vorbereitet. Beim großen Gebäudeaufbau oder bei einem Pagodenaufbau rechnet der Astrologe ganz genau wer den ersten Stein in welcher Himmelsrichtung legen soll. Nur jemand, der am passenden Wochentage geboren ist, soll den ersten Stein legen. Damit hätte man keinen Unfall beim Aufbau und keine Schwierigkeiten beim Aufbau. Mit Opfergaben werden alle Schutzgeister vor Ort besänftigt. Die Mönche werden zu dem Fest eingeladen. Sie beten bei der Baustelle. Das ist eine Art Einweihung vor dem Aufbau.

Bei der Oberschule, wo wir das dritte Gebäude wiederaufbauen wollen, wurde der Boden schon sauber gemacht. Die Mönche haben dort schon gebetet. Als Vertreter der Spender haben wir die Gelegenheit, die erste Säule für die Schule zu markieren. Wir ließen den Onkel und der Oberste Beamte erste Säule legen, dann die zweite und dritte Säule legten wir selber. Beim Dorfaufbau haben die Dörfler auch dem Schutzgeist Opfergaben gespendet, obwohl der Schutzgeist das Dorf beim Zyklon nicht schützen konnte."

 
       

 

 
 
       
  Inzwischen wurden mit Hilfe der Gruppe vier Schulen fertiggestelt. Im März 2009 war ich wieder im Delta und konnte mir alle vier Schulen anschauen, In den Schulen waren alle Kinder anwesend, obwohl Schulferien waren. Die Kinder mussten mehrere Stunden warten, da sich unsere Ankunft verzögert hatte. Es war ein beeindruckendes Erlebnis, mehr als 100 Kinder in den jeweiligen Schulen zu sehen. Sie hatten Schuluniformen an, sangen Volkslieder und bedankten sich bei den Spendern. In allen Schulen bekamen wir eine traditionelle Deltasuppe und grünen Tee von den Lehrerinnen serviert. Auch die Mehrzahl der Eltern war anwesend. Auch sie dankten den Spendern mit rührenden Worten. Es war ein bewegendes Erlebnis. Allen Spendern möchte ich an dieser Stelle für Ihr Engagement herzlich danken, Mein besonderer Dank gilt Mu Mu Myunt (im Bild unten, links), da der Erfolg der Projekte vor allem im Zusammenhang steht mit ihrer menschlichen Anteilnahme, Tatkraft und Koordinationsfähigkeit.