Virtueller Fachbereich

Virtueller Fachbereich

Die CD-ROM „Der virtuelle Fachbereich“ wurde von Studierenden im Rahmen von spiralförmigen Lernen produziert. Die erste Studentengruppe begann im SS 2000. Jede Studerendengruppe setzte an dem vorhandenen Stand der CD-ROM an und entwickelte die CD-ROM weiter. Die Aufgabe war, eine CD-ROM zu produzieren, die Studienanfängern die Möglichkeit gibt, sich über den Fachbereich Sozialpädagogik der FH Darmstadt zu informieren. Während die Studenten sich damit beschäftigen, anderen zu vermitteln, was Sozialpädagogik ist, lernten sie gleichzeitig die Grundstruktur ihres Studiums kennen und beschäftigten sich wesentlicher intensiver mit der Studienordnung und dem Studienablauf als sie dies ansonsten getan hätten. Darüber hinaus lernten die Studenten Grundkompetenzen des Programmierens sowie den Umgang mit Hypertext und sind nunmehr in der Lage, eine Multimedia-Produktion selbstständig zu produzieren.

Entsprechend dem grundlegenden Konzept der Navigation (der Dozent versteht sich als Mentor und nicht als Wissensvermittler) stehen nur die Grundparameter fest, wie z.B. die Studienordnung, ansonsten ist alles offen und kann nach eigener Verantwortung inhaltlich und ästhetisch nach dem Prinzip der unscharfen Aufgabenstellung frei gestaltet werden.

Wenn man auf E10 drückt, kommt man zum Fachbereich Sozialpädagogik. Die Eingangsseite zeigt das Unterrichtsgebäude und heißt alle Besucher willkommen. Von dieser Seite kann man wieder zurück zur Hochschule Darmstadt, kann anschauen wer die CD-ROM produziert hat (Credits), erhält Kontaktadressen und kann sich kundig machen, wo Studierende in Darmstadt wohnen können und welche (Abend-) Freizeitmöglichkeiten Darmstadt außerhalb der Studienzeit bietet. Ebenso kommt man von dieser Seite in das Gebäude des FB Sozialpädagogik.

Im Gebäude begegnet man zuerst der Navigationsseite. Es empfiehlt sich zuerst ein Rundgang zu machen, produziert als multimediale Diaschau mit Webcam-Integration. Der Rundgang zeigt in ästhetischer Weise das Studienambiente. Dann empfiehlt es sich, der Caféte einen Besuch abzustatten. Die Caféte, die von Studenten im Stil des spanischen Künstlers Antoni Gaudi ebenfalls im Rahmen eines Selbstlernprozesses, betreut von meiner Kollegin Lisa Niederreiter, gestaltet wurde, wird ebenfalls in Form einer spritzigen multimedialen Schau präsentiert. Denkbar wäre es, sich danach im Sekretariat umzuschauen. Im O-Ton berichten die Sekretärinnen von ihren Aufgaben. Ein Bilderbuch zeigt ihre vielfältigen Arbeitsfelder.

Wer wissen will, welche DozentInnen am Fachbereich lehren und welche Schwerpunkte sie vertreten, kann dies tun. Wenn man auf die Rubrik „DozentInnen“ klickt, erscheint ein Menü von dem aus alle DozentInnen vorgestellt werden. Die Arbeit der Studierenden in der Fachschaft wird ebenfalls gewürdigt. Die Seiten über die Bibliothek geben, unterstützt durch ein ästhetisches Arrangement, Informationen über die Benutzungsmöglichkeiten der Bibliothek. Die Seiten über den Studienaufbau geben detailliert Auskunft über den Aufbau des Studienganges, z.B. welche Schwerpunkte studiert und welche Praktika wann und wo gemacht werden können. Ebenfalls enthalten ist die Aufgabe des Praktikantenamtes und deren Dienstleistungsangebot.

Das Herzstück der CD-ROM die auch visuell sehr gelungene Darstellung des Themas „Was ist Sozialpädagogik?“. Der Text wird nicht nur auf dem Bildschirm präsentiert. Durch Animationen, bei denen Bilder zu den jeweiligen Themenaspekten auftauchen, verschwinden oder durch Text ersetzt werden, entsteht ein dichter Eindruck von dem, was Sozialpädagogik ist. Die Hintergründe sind mit ausdrucksstarken Doppelbelichtungen gestaltet, bei denen jeweils das Thema „Mensch und Krise“ bzw. Irritation erkennbar ist.

Da die CD-ROM unterschiedlichen Studentengruppen produziert wurde, haben die einzelnen Teile ganz unterschiedliche Gestaltungsformen. In aufregender Weise dokumentieren sich die unterschiedlichen Seh- und

Wahrnehmungsweisen der Studierenden und präsentieren sich durch die Eingebundenheit in der CD-ROM gleichwohl als Teil eines gemeinsamen Produktes. Während die jeweilige Gestaltung gänzlich unterschiedlich ist, lässt sich der gemeinsame Nenner als Versuch der Ästhetisierung beschreiben. Alle Studierenden ließen sich von der Idee anstecken, künstlerisch-ästhetisch auf den Fachbereich aufmerksam zu machen. Die NutzerInnen der CD-ROM können interaktiv und virtuell entlang der Hyperstruktur flanieren und dabei sinnlich erfahren, wie in der Hochschule Darmstadt Sozialpädagogik gelehrt wird. Bei den ersten Einsätzen der CD-ROM konnten wir beobachten, dass nicht nur SchülerInnen, sondern auch PädagogInnen sich im Rahen einen virtuellen Spaziergang über den Fachbereich informierten.