Lehrplankommentierung:
Franz Josef Röll - WS 2015/16
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Szenische, künstlerische und körperbetontet Zugänge - PN Ma 4307a |
Inhalte der Veranstaltung: Wichtige Strukturelemente ästhetischer Erfahrung sind Überraschung und Genuss. Nicht der sinnliche Wahrnehmungsprozess an sich, sondern die Erfahrung der Diskontinuität und Differenz zu bisher Erlebtem löst die ästhetische Erfahrung aus. Das mit Hilfe der Sinne gewahr werdende Unerwartete, die Aufnahme überraschender Eindrücke führt mit dem ästhetischen Reiz zu Korrekturen bisheriger Annahmen von Wirklichkeit. Die genussvolle Identifikation, die von der Einsicht einer spielerischen Distanz zur Wirklichkeit bis hin zur Erkenntnis des Neuen reicht, führt dazu "Neues" lustvoll zu erleben und begünstigt dadurch "den Genuß erfüllter Gegenwart". Vornehmlich aktualisieren sich ästhetische Erfahrungen in (be-)greifbaren, manifesten Darstellungen oder ästhetischen Ausdrucksformen (Objekte, Filme, Fotografien, Websites, Tanz, Theater, Kunst). In den vielfältigsten Ausdrucks- und Gestaltungsformen kann sich ästhetische Erfahrung mitteilen. Diese Ausdrucksformen stehen im Kontext soziokultureller Aneignungsformen. Jugendliche machen andere ästhetische Erfahrungen als Erwachsene und konzeptionieren andere ästhetische Ausdrucksformen. Kennzeichnend für die ästhetische Erfahrungen ist somit auch die Vermischung von Kulturaneignung und Kulturproduktion. . Lehrformen: Theoretisch und praktisch soll gelernt werden, dass die Thematisierung von Sinnfragen (Selbstreflexion) mittels eines ästhetischen Produktionsprozess ausgelöst werden kann. Es werden unterschiedliche Methoden eingesetzt, die dazu beitragen sollen zu erkennen, dass dem ästhetischen Lernprozess die Funktion zukommt, bisherige Welt-Deutungen zu überprüfen, andere Aneignungen von Wirklichkeit kennen zu lernen und probehaft auszuleben. Parallel dazu werden verschiedene hermeneutische Verfahren der Wahrnehmungsreflexion sowohl praktisch als auch theoretisch angewandt. Lernziel: Ziel des Seminars ist sowohl Wahrnehmungsschulung als auch Bild-Deutungskompetenz. Gelernt werden soll, welche Potentiale die ästhetische Bildung für die Sozialarbeit und die Bildungsarbeit haben kann, unter besonderer Berücksichtigung der Selbstreflexion. Literatur: |
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Beschleunigung als Akzelerator gesellschaftlicher Wandlungsprozesse- PN GenBez M12 |
Inhalte der Lehrveranstaltung: Die gesellschaftliche Beschleunigung, die Individualisierung und die Globalisierung zwingen Jung und Alt sich mit dDie in einer Gesellschaft vorhandenen Zeitstrukturen haben einen normativ verbindlichen Charakter. Die jeweiligen Vorstellungen von "Zeit" (Temporalstrukturen) sind die zentralen Orte für die Koordination und Integration individueller Lebensentwürfe. ZurZeit leben wir in einer Epoche in der es zu einer beachtlichen Transformation der Temporalstrukturen kommt, ein struktureller und kultureller Wandel unseres Zeitverständnisses ist zu beobachten, der zugleich unsere Orientierung, Handlungslogik und Selbstverhältnisse tangiert. Einher geht die Beschleunigung mit einem Wandel technischer Systeme, der sozialen und kulturellen Veränderungsraten sowie des Lebenstempos. Für Hartmut Rosa lässt sich die Beschleunigung als Kennzeichen und Grundprinzip von modernen Gesellschaften bezeichnen. Detailliert wird anhand struktureller Veränderungen (Raum-, Zeitverständnis), soziologischer Analysen (technologischer Wandel) vor allem der Wandlungsprozess im Kultur- und Medienbereich reflektiert (Theater, Film, Computerkultur). Hinterfragt wird ob wir den Entwicklungen ohnmächtig ausgesetzt sind oder ob es zumindest partiell die Chance gibt die gesellschaftliche Dynamik mitzubestimmen. Lehrformen: Seminar mit Referaten, Lektüre, Internetrecherchen, Kurzvorträgen und Diskussion Lernziele: Gelernt werden soll wie in den Bereichen Medien, Bildung und Kultur die Beschleunigung unsere Gesellschaft verändert und dabei erheblichen Einfluss auf das Weltbild der jeweiligen Generationen nimmt.n. Literatur: |
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