Lehrplankommentierung: Franz Josef Röll - WS 2004/05
 
Portalästhetik - Einführung in die Webseiten-Gestaltung- PN 1436       

Das Medium Internet lässt sich zur Zeit als das ästhetische Leitmedium unserer Kommunikationskultur bezeichnen. Entscheidend dabei ist nicht, dass das Medium Internet die höchste Reichweite hat, sondern die zu beobachtende Tendenz, dass die jeweilige Webseite zur wesentlichen Repräsentations- und Darstellungsform von Firmen, staatlichen und privaten Institutionen, Verbänden und sonstigen gesellschaftlichen oder privaten Einrichtungen geworden ist. Kontaktaufnahme und erste Eindrücke von potentiellen Kontaktpartnern laufen mehr den je über die Webseite. Die Homepage wird zum Portal für den Eintritt in die virtuelle Kommunikationskultur. Webseitenanbieter im Internet überzeugen nicht mit ihren guten Argumenten, ob potentielle User, ihre Webseiten anschauen und lesen, sondern nur, wenn ihre Portalästhetik das Interesse der User findet. Der Ästhetik der Webseiten und insbesondere der ersten Seite sollte daher besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden, da viele Kontakte nach einem flüchtigen Blick entscheiden, ob Sie weiter klicken. Im Verlauf des Seminars wird mit Hilfe des Editors Dreamweaver gelernt, wie Webseiten eigenständig gestaltet werden können.

Maximale TeilnehmerInnenzahl: 15 Personen
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Kinder und Computer – Computersoftware-Evaluation PN 1459
Welches Bild haben die ProduzentInnen von Computersoftware von den Denk- und Wahrnehmungsstrukturen von Kindern? Lässt sich anhand von Produkten, die für Kinder konzipiert werden, ein Wandel in der Spielkultur und/oder in der Wahrnehmungskultur von Kindern erkennen? Welches Verständnis von Lernen aktualisiert sich in der aktuellen Edutainment-Software? Dies sind Fragen, die während des Semester im Rahmen eines (kleinen) Forschungsprojektes nachgegangen wird. Die TeilnehmerInnen des Seminars werden selbst zu ForscherInnen indem sie aktuelle Computersoftware evaluieren. Im Verlauf des Seminares werden in selbstständigen Lernprozessen unterschiedliche Kindersoftware (Spiel- und Edutainmentprogramme) untersucht. Eine Kindergartengruppe wird in die FH eingeladen und die Studenten erhalten die Gelegenheiten ihre Forschungsergebnisse durch konkrete Erfahrung mit Kindern zu überprüfen. Am Ende wird ein Bewertungsprofil über die untersuchte Software entwickelt. Die Ergebnisse werden dann im Internet veröffentlicht.
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Videoclips – Die Welt der schrillen Bilder PN 52522 und 62508

Mitte der Achtziger Jahre drängte die Ästhetik des Videoclips auf den (Unterhaltungs-) Markt. Die ‘Musik-Bilder’ wurden von der Plattenindustrie eingesetzt, um den stagnierenden Plattenmarkt zu beleben. Mit den Videoclips verlor die Popmusik an Bedeutung, da die Regisseure der Videoclips der Musik eine eigenständige Interpretation hinzufügte. Obwohl es sich bei den Videoclips um eine ekklektische filmische Gestaltungsform handelt, hat sich der Videoclip als originäre Ausdrucksform (Genre) inzwischen etabliert. Besonders Kinder und Jugendliche finden an der Welt der schrillen Effekte großen Gefallen. Die Videoclips werden von den Jugendlichen als Teil ihrer Alltagskultur interpretiert. Seit seiner Etablierung als Genre hat der Videoclip nahezu alle Filmgenres, aber auch Dokumentarfilme und die Nachrichten wesentlich beinflusst. Beim Videoclip geht es in den wenigsten Fällen um eine narrative Erzählung und damit einen diskursiven Inhalt. Die Botschaft wird wesentlich über die Form und selten über den Inhalt erzählt. In der Form lassen sich bei genauerem Hinsehen sehr komplexe, symbolische Welten erkennen, die erklären, weshalb Videoclips eine so hohe Bedeutung für die Erlebniswelt von Jugendlichen haben. Die Symbolwelten der Videoclips dienen als Material bei der Bricolage jugendlicher Identitätsmuster. Im Verlauf der Vorlesung sollen die subtextualen Botschaften der Videoclips dechiffriert und damit die Sinnbotschaften, die Sie an Jugendliche richten, entschlüsselt werden.

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Theorien und Konzepte in der Jugendarbeit    PN 62403  
In den letzten 50 Jahren ist ein bedeutsamer Wertewandel festzustellen. Die vorenthaltene Selbständigkeit von Jugendlichen (Tendenz zur Postadoleszenz) lässt die frühere Definition von Jugend als Statuspassage immer fragwürdiger werden. Frühe soziokulturelle Selbständigkeit und späte ökonomische Unabhängigkeit geben Hinweis auf eine Verselbständigung der Jugend als Lebensphase. Sozialisationsweisen und Sozialisationsziele werden sowohl pluralisiert als auch individualisiert. Wie hat die Jugendtheorie auf diese Wandlungsprozesse reagiert, welche Entwürfe bot bzw. bietet sie den SozialpädagogInnen zum Verständnis von „Jugend“? Welche Denkansätze haben bis heute hohe Überzeugungskraft, welche Denkansätze bedürfen der kritischen Reflexion bzw. geben geringe Hilfe zur Bewältigung des gegenwärtigen sozialpädagogischen Arbeitsfeldes und welche Denkansätze benötigen eine Reformulierung? Dieses Seminar wird als E-Learning-Kurs nach dem Modell des Expanded Blended Learning-Konzepts angeboten. Die fachlichen Inhalte werden ins Internet gestellt: Historische Darstellung der ersten Jugendbewegungen (Wandervogel), Reflexion des Konzepts „Hitlerjugend“, wesentliche theoretische Konzepte zum Verständnis von Jugend (u. a. emanzipatorische Jugendarbeit, gewerkschaftliche Jugendarbeit, antikapitalistische Jugendarbeit, bedürfnisorientierte Jugendarbeit, kritisch-emanzipatorische Jugendarbeit, sozialökologische Jugendarbeit, aufsuchende Jugendarbeit, sozialraumzentrierte Jugendarbeit, geschlechtsspezifische, Jugendarbeit und offene Jugendarbeit). Ausgehend von den im Netz zur Verfügung gestellten Ansätzen werden in Kleingruppen Präsentationen erarbeitet. In Präsenzphasen wird Raum und Gelegenheit gegeben über die Inhalte zu reflektieren, ergänzende Inputs zu geben und die virtuelle Lernkultur zu reflektieren.
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E-Learning –Content Management - Gemeinwesenarbeit PN 51516
Im elektronischen Lernen sehen Bildungsforscher eine geeignete Antwort auf den diagnostizierten permanenten Wandel an Qualifikationsanforderungen im Berufsleben. Ebenso wird vermutet, dass durch elektronisches Lernen die Effektivität von Lernen begünstigt wird. Im Verlauf des Seminars wird die Lernform E-Learning durch konkrete Anwendung kennen gelernt. Im Vordergrund stehen Community-Lernformen (kollaboratives Lernen) und Goal Based Szenarien (Aufgabenorientiertes Lernen). Die Vermittlung der Inhalte geschieht nicht in Form einer Vorlesung und/oder eines „klassischen“ Seminars (Referate). Die Inhalte werden von den StudentInnen in einem selbstgesteuerten eigenständigen Lernprozess selbst erarbeitet und dann in eine Content Management-Software eingebunden. Die Lernenden erstellen im Verlauf des Semesters ein Lernmodul zum Thema Gemeinwesenarbeit. Die Studenten erarbeiten die Inhalte, die wiederum die Basis einer parallel stattfindenden Veranstaltung des Kollegen Keim zum gleichen Thema bilden. Nicht explizit, sondern implizit wird dabei der Lerninhalt erarbeitet. Es handelt sich um eine experimentelle Lernform, die auf einer konstruktivistischen Lernphilosophie basiert. Der Dozent ist Navigator, der die Lernumgebung konstituiert, der Lernprozess selbst liegt in der Verantwortung der Lernenden.
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