Lehrplankommentierung: Franz Josef Röll - SS 2016
Biografie, Identitätskonstruktionen und Entgrenzung - PN Ma 4306a

Inhalte der Veranstaltung: Der Begriff Entgrenzung steht für die Aufhebung oder Auflösung von Grenzen. Dies bezieht sich auf Politik, Ökonomie und Gesellschaft. Zunehmend lösen sich traditionale Strukturen auf. An die Stelle treten sich permanent veränderte Strukturen, Richard Sennet spricht vom "flexiblen Kapitalismus". Wie sich diese Entwicklung auf die Biografie und die Identitätsstrukturen auswirkt ist Gegenstand des Seminars. Reflektiert werden die unterschiedlichen Dimensionen und Spannungsfelder, die in eine professionelle Beziehungsgestaltung eingebunden sind: Autonomie und Abhängigkeit, Macht und Ohnmacht, eigener biographischer Hintergrund, persönliche und professionelle Identität, ethische Grundhaltung, die zunehmende Auflösung von (zeitlichen, räumlichen, sachlichen usw.) von Strukturen der sozialen Arbeit.

Lehrformen: Seminar, Übung, Selbststudium, Reflexion.

Lernziele: Bei der Lehrveransaltung geht es um die vertiefte Weiterqualifizierung für die unmittelbare praktische Arbeit mit den Adressatinnen und Adressaten der Sozialen Arbeit. Die Studierenden sollen sich (selbst)reflexiv mit aktuellen gesellschaftlichen Diagnosen im Kontext von Biografie, Identitätskonstruktion und Entgrenzung auseinandersetzen. Die Darstellung von Projektbeispielen dient dazu die Theorie mit Praxiserfahrungen zu verknüpfen.

Literatur:
Christina Hölzle; Irma Jansen (Hrsg.): Ressourcenorientierte Biografiearbeit. Wiesbaden 2009.
Reinhold Sackmann: Lebenslaufanalyse und Biografieforschung: Eine Einführung. Wiesbaden 2007.
Heinz Abels: Identität. Wiesbaden, 2. Aufl. 2010.
Heiner Keupp: Identitätsarbeit heute: Klassische und aktuelle Perspektiven der Identitätsforschung. Frankfurt 2009.
Ulrich Beck; Christof Lau: Entgrenzung und Entscheidung. Was ist neu an der Theorie reflexiver Modernisierung? Frankfurt 2004.
Georg Kneer; Markus Schroer; Erhard Schüttpelz: Bruno Latours Kollektive: Kontroversen zur Entgrenzung des Sozialen.

zurück 
Die digitale Revolution - Wie die digitalen Medien die Lebenswelt verändern - GenBez M9

Inhalte der Veranstaltung: Die kurzfristige Bedeutung von technischen Erneuerungen wird meist überschätzt, während die langfristigen Folgen eher unterschätzt werden. Diskutiert wird in der Öffentlichkeit ob und wie das Internet, Smartphones und Smart-Technologien die Gesellschaft verändern. Weit weniger diskutiert wird, wie die Digitalisierung, die die Basis des aktuellen technologischen Wandlungsprozesses bildet, unser Denken, unsere Wahrnehmung und unsere Lebensform wandelt. Aufgezeigt wird am Beispiel von Erziehung, Bildung, Arbeit, Gesundheit, Freizeitverhalten, Mode und Identitätssuche wie die Digitalisierung den Menschen begleitet, beeinflusst und prägt. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf die möglichen Auswirkungen auf die verschiedenen Generationen.

Lehrformen: Seminar mit Referaten, Lektüre, Internetrecherchen, Kurzvorträgen und Diskussion

Lernziele: Die Studierenden setzen sich mit der Bedeutung von Wahrnehmungsdispositiven auseinander, das heißt der Beeinflussung von Wahrnehmungsprozessen aufgrund von technischen Apparaturen. Reflektiert werden soll die Bedeutung und die Wirkung auf Identität, Selbstbild und gesellschaftliche Wirklichkeit, die durch die jeweils benutzten dominanten Kommunikationsmittel ausgelöst werden. Es soll herausgearbeitet werden, wie die verschiedenen Generationen von diesem Wandel betroffen sind und wie sie darauf reagieren.

Literatur:
Wird im Laufe der Veranstaltung mitgeteilt

zurück