Lehrplankommentierung: Franz Josef Röll - SS 2014
Biografie, Identitätskonstruktionen und Entgrenzung - PN Ma 4306a

Inhalte der Veranstaltung: Reflektiert werden die unterschiedlichen Dimensionen und Spannungsfelder, die in eine professionelle Beziehungsgestaltung eingebunden sind: Autonomie und Abhängigkeit, Macht und Ohnmacht, eigener biographischer Hintergrund, persönliche und professionelle Identität, ethische Grundhaltung, die zunehmende Auflösung von (zeitlichen, räumlichen, sachlichen usw.) von Strukturen der sozialen Arbeit.

Lehrformen: Seminar, Übung, Selbststudium, Reflexion.

Lernziele: Bei der Lehrveransaltung geht es um die vertiefte Weiterqualifizierung für die unmittelbare praktische Arbeit mit den Adressatinnen und Adressaten der Sozialen Arbeit. Die Studierenden sollen sich (selbst)reflexiv mit aktuellen gesellschaftlichen Diagnosen im Kontext von Biografie, Identitätskonstruktion und Entgrenzung auseinandersetzen.

Literatur:
Margret Kaul; Winfried Marotzki: Biografische Arbeit: Perspektiven erziehungswissenschaftlicher Biografieforschung. Opladen 2002.
Reinhold Sackmann: Lebenslaufanalyse und Biografieforschung: Eine Einführung. Wiesbaden 2007.
Heinz Abels: Identität. Wiesbaden, 2. Aufl. 2010.
Heiner Keupp: Identitätsarbeit heute: Klassische und aktuelle Perspektiven der Identitätsforschung. Frankfurt 2009.
Ulrich Beck; Christof Lau: Entgrenzung und Entscheidung. Was ist neu an der Theorie reflexiver Modernisierung? Frankfurt 2004.
Georg Kneer; Markus Schroer; Erhrd Schüttpelz: Bruno Latours Kollektive: Kontroversen zur Entgrenzung des Sozialen.

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Werbung - Affirmation oder Transformation gesellschaftlicher Verhältnisse - Ba 130

Inhalte der Veranstaltung: Werbung ist zu einem wichtigen Bestandteil unserer Medienkultur geworden. Betrachtet man die Werbung in einer historischen Perspektive wird deutlich, daß Sie zugleich ein Seismograph gesellschatlicher Kommunikationskultur ist. Insbesondere im Rückblick wird deutlich, daß sich durch die Werbung der Zeitgeist unvermittelt zeigt. Die Notwendigkeit der Erzeugung folgenreicher Aufmerksamkeit zwingt das Werbesystem zu einer genauen Beobachtung seiner Klientel. Werbesysteme sind voluminöse Resonanzkörper, ein Indikator sozialen und kulturellen Wandels. Die knappe Aufmerksamkeit und die Konkurrenz von Angeboten erzwingt ein genaues Treffen des Zeitgeistes, der die Kultur einer Gesellschaft kommunikativ manifestiert. Das Problem der Werbetreibenden liegt jedoch nicht nur darin, den Zeitgeist zu treffen, sie müssen darüber hinaus in ihren Spots an globale Wahrnehmungsmuster appellieren, die auf generalisierbare Muster der Bearbeitung treffen. Es müssen daher immer auch Motive und Bildwelten auftauchen, die an der Tiefenstruktur menschlicher Daseinsbewältigung orientiert sind.

Lehrformen: Vorträge mit audiovisueller Unterstützung, Bild- und Filmanalyse, Symboldeutung.

Lernziele: Im Verlauf des Seminars soll gelernt werden, mit welchen visuellen, ästhetischen und psychosuggestiven Mitteln die Werbung arbeitet, um ihre Produkten, verpackt in Sinnangeboten zu verkaufen. Erkannt werden soll, wie die Polyfunktionalität der Werbung durch die Ästhetisierung verstärkt wird. Ebenso wird reflektiert, wie die Polysinnlichkeit der neuen Spots sich mit religiösen Motiven verbindet. Identifiziert werden soll die affirmative (gesellschaftsbejahende) und die transformierende (gesellschaftsveränderte) Funktion der Werbung.

Literatur:
Norbert Bolz; David Bosshart: Kult Marketing. Die neuen Götter des Marktes. Düsseldorf 1995.
Dirk Held; Christian Scheier: Wie Werbung wirkt. Erkenntnisse des Neuromarketing. Freiburg 2006.
Joachim Kellner; Ulrich Kurt, W. Lippert (Hrsg.): 50 Jahre Werbung in Deutschland. Düsseldorf/Frankfurt 1995,
S. 39-62.
Franz Josef Röll: Mythen und Symbole in populären Medien. Der Wahrnehmungsorientierte Ansatz in der Medienpädagogik. München 1998.
Siegfried J. Schmidt: Die Geburt der schönen Bilder - Fernsehwerbung aus Sicht der Kreativen. Opladen 1994.

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Jugend und Medien - Praxisreflexion - PN Ba 100

Inhalte der Veranstaltung: Basis dieser Veranstaltung bildet das Projekt "Jugend und Medien. In Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Trägern der Jugendarbeit werden Jugendliche sensibilisiert, sich mit Hilfe von Medien mit sich selbst und der nahen Umwelt (Sozialraum) kreativ, spielerisch und medial auseinander zu setzen. Grundlage bildet eine visuell-ästhetische Auseinandersetzung mit der biographischen, sozialen und kulturellen Verortung der Jugendlichen in ihrem Sozialraum. Die Jugendlichen lernen dabei sich sowohl mit ihrem Lebensraum auseinanderzusetzen als auch sich Medienkompetenz anzueignen. In der ersten Phase werden mit Hilfe der Software Animoto (kostenlos im Netz) Bilderfilme erzeugt, in der zweiten Phase werden mit Google-Maps virtuelle Sozialraumkarten erstellt. Die Schüler dokumentieren ihre subjektive Lebenswelt (Orte die gefallen, verunsichern, unbekannt sind, neugierig machen, bisher ignoriert wurden). Dadurch soll auch zu einer bewussteren Wahrnehmung der Lebensumwelt beigetragen werden.

Lehrformen: Digitale Fotografie, Video, Computer, Internet im Rahmen eines handlungsorientierten medienpädagogischen Projekts.

Lernziel: Befähigung eigenständig Projekt mit Jugendlichen im Rahmen von Schulsozialarbeit zu konzeptionieren und umzusetzen.

Literatur:
Franz Josef Röll: Pädagogik der Navigation. Selbstgesteuertes Lernen mit Neuen Medien.München 2003
Jürgen Ertelt; Franz Josef Röll (Hrsg.): Web 2.0 Jugend online als pädagogische Herausforderung. München 2008

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Medienpädagogik (Jugendarbeit und Medien) - PN Ba 100

Inhalte der Veranstaltung: Basis dieser Veranstaltung bildet das Projekt "Jugend und Medien". Im theoretischen Teil der Veranstaltung werden die Grundlagen der Medienpädagogik vermittelt: Medienkompetenz und Medienbildung, Methoden der Medienpädagogik, unterschiedliche theoretischen Ansätze in der Medienpädagogik, handlungsorientierte Medienpädagogik, visuell-ästhetische Bildung, alphanumerische Bildung, informelles Lernen. Informiert wird über die Veränderung der Aneigung von Wirklichkeit durch die jeweils aktuellen Kommunikationsmittel (aktuell: Smartphone, Table, Soziale Netzwerke, WhattsApp). Damit rückt Web 2.0 bzw. Social Media ebenfalls ins Zentrum der Veranstaltung. Vor allem soll die Bedeutung der Mobilität für Jugendliche herausgearbeitet werden. Auseinandergesetzt wird sich zugleich mit der Projektmethode.

Lehrformen: Referate, Recherchen, Diskussionen, Präsentationen im Theorieteil.

Lernziele: Befähigung eigenständig Medien-Projekte mit Jugendlichen zu konzeptionieren und umzusetzen.

Literatur:
Heinz Moser: Einführung in die Medienpädagogik. Aufwachsen im Medienzeitalter. Wiesbaden 2006
Franz Josef Röll: Pädagogik der Navigation. Selbstgesteuertes Lernen mit Neuen Medien. München 2003.
Bernd Schorb; Günter Anfang; Kathrin Dremmler (Hrsg.): Grundbegriffe Medienpädagogik Praxis. München 2009
Ralf Vollbrecht; Clauda Wegener (Hrsg.): Handbuch Mediensozialisation. Wiesbaden 2009

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