Lehrplankommentierung: Franz Josef Röll - SS 2003
Pädagogik der Navigation                                                        51618
Pädagogik der Navigation bedeutet, Kinder, Schüler und Jugendliche zum selbstgesteuerten Lernen zu befähigen. Unser Bildungssystem ist geprägt vom Faktenfetischismus. In der zukünftigen Wissensgesellschaft sind nicht Faktenwissen gefragt, sondern vielschichtige Problemlösungskompetenz sowie mentale Beweglichkeit. Lernen des Lernens wird zur entscheidenden Schlüsselkompetenz. Maßgeschneidertes und transversales Lernen erhält eine hohe Bedeutung. Non-Lineares Lernen, wurzelartige Lern- Strukturen (Rhizome) und interaktive Lernprogramme (blended learning) tragen nicht nur zur Lebenserhaltung (Qualifizierung), sondern auch zur Lebensentfaltung bei. Am Beispiel unterschiedlicher Zielgruppen (Kindergarten, außerschulische Bildung, Schule, außerschulische Bildung und Hochschule) wird ein auf sinnlich-ästhetischen Kriterien basierendes Computer-Lernkonzept vorgestellt und diskutiert. Es werden Lernumgebungen dargestellt, die dokumentieren, wie Computerpädagogik auch und gerade zu einer kritischen, selbstbewussten und handlungsorientierten Aneignung der konkreten Lebenswelt motivieren und befähigen kann. Gezeigt wird vor allem, dass Lernprozesse besonders erfolgreich sind, wenn „Lernen“ nicht als Qual, sondern als „Spaß“ verstanden wird.
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Das Geheimnis des erfolgreichen Films                                                                      52615

Der amerikanische Mythenforscher Joseph Campbell untersuchte die bedeutendsten Mythen aller Völker und verglich sie miteinander. Dabei stellte er fest, daß sich bestimmte Muster bzw. Strukturen bei allen Völkern wiederholen. Diese Muster nannte er Monomythen. Hollywood, so u.a. Steven Spielberg, George Lucas und James Cameron setzten sich bewußt mit diesem Konzept, der sogenannten inneren Reise des Helden, auseinander und professionalisierten in Folge das schon vorhandene mythische Konzept der Filmgestaltung. Der Erfolg des Mainstream-Kinos ist somit keineswegs ein Zufall. Aktuelle Erfolgsfilme wie Herr der Ringe und Harry Potter, aber auch „Klassiker“ wie Matrix sind nach diesem Erfolgsmuster konstruiert. Im Verlauf des Semesters werden die 12 Phasen der Heldenreise (u.a. aktuelle Lebenswelt, Berufung, Weigerung, Übertreten der Schwelle, Annäherung an das Geheimnnis, Tod und Wiedergeburt, Erwerb des Elexiers, Letzte Prüfung, Rückkehr), die diesem Konzept zugrunde liegen, anhand vielfältiger Beispiele aus unterschiedlichen Genres belegt. Die Strukturen dieses Konzeptes sind den Zuschauern nicht bewußt, es handelt sich um sogenannte Subtexte, eine visuell-ästhetische Botschaft, die ihre emotionale Wirkung ‘hinter dem Rücken der Zuschauer’ realisieren kann.

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Medienpädagogik in der Jugendbildung                                                                   62602
Die Medienpädagogik beschäftigt sich mit den Folgewirkungen, die Medienkonsum auslösen können. Ihr Ziel ist zu reflektieren, wie Medien wirken und welche Auswirkungen die Medien auf Denken, Wahrnehmen und Bewußtsein haben. Sie fragt aber auch nach den Machtstrukturen und den politischen Intentionen, die Medienproduzenten haben. Die Medienpädagogik versteht sich jedoch nicht nur als reflektierende Wissenschaft, vor allem ist sie eine Handlungswissenschaft. Die Medienpädagogik setzt Medien ein (Foto, Video, Multimedia, Computer, Internet), die dazu beitragen können, den Lebensalltag bewußter, aktiver, sinnorientierter und partizipativer zu erleben, die gesellschaftlichen Zusammenhänge besser zu verstehen und sich als selbstbewußt Handelnde zu erleben. Medienpädagogik kann mit dazu beitragen, die eigenen Wahrnehmungsskripte besser zu durchschauen und seine eigenen kreativen Potentiale zu spüren sowie in einem Projekt die Sinnlichkeit gemeinsamen Produzierens zu erleben. Im Verlauf des Seminars werden unterschiedliche Konzepte vorgestellt und diskutiert werden. Dazu werden u.a. fünf VertreterInnen aus der Jugendverbandsarbeit des Hessischen Jugendrings (Evangelische Jugend, Deutsche Waldjugend, Ver.di Jugend, BDKJ Bistum Mainz und die Naturfreundejugend) Einblicke in neue Methoden in der Jugendverbandsarbeit geben. Anhand verschiedener Methoden wie Finanzanalyse, Planspiel, Videoarbeit und Theater werden die Potentiale der Medienpädagogik im Bildungsprozess exemplarisch aufgezeigt
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Der virtuelle Fachbereich                                                                                                 1427

In früheren Semesters wurde von StudentInnen eine Multimedia-CD mit dem Titel „Der virtuelle Fachbereich“ produziert. Der Inhalt dieser CD ist eine Selbstdarstellung des Fachbereichs Sozialpädagogik an der FH Darmstadt. Das Besondere an der Produktion ist der Versuch, eine weitgehend audio-visuell-ästhetische virtuelle Begehung des Fachbereichs als Ausgangsbasis der Darstellungsebene zu nehmen. Nunmehr soll eine Reaktualisierung stattfinden, d.h. die vorhandene CD wird erweitert und verbessert. Im Verlauf des Produktionsprozesses lernen die Teilnehmerinnen wie mit Hilfe der Autorensoftware Mediator 6 Pro ìnteraktive CD’s hergestellt werden können. Es wird gelernt digital zu Fotografien, die Bilder über Bildbearbeitung zu verändern und in die CD einzubinden. Ebenso wird gelernt, eine Web-Cam einzusetzten und die Ergebnisse zu integrieren. Im Verlauf des Seminars werden neue Lernformen erprobt. Bei diesem Seminar wird vom klassischen Prinzip der Instruktion abgewichen. Im Zentrum steht das Konzept des konstruktiven Lernens. Ziel ist die Schaffung einer Lernumgebung, in der die StudentInnen weitgehend selbständig lernen, das benötigte Material sich zu beschaffen und kreativ zu bearbeiten. Der Dozent hat weniger eine wissensvermittelnde, als eine lernfördernde Rolle. Er versteht sich als Navigator eines subjektzentrierten Lernprozesses.

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Der professionelle Vortrag: Struktur, Technik und Gestaltung               1449
Die Fähigkeit eigene Konzepte, inhaltliche Positionen über Vorträge gekonnt präsentieren können gehört zu den Schlüsselqualikationen von Sozialpägagogen. Im Verlauf des Seminars sollen Grundregeln der Rhetorik gelernt und wesentliche Prinzipien einer dramatrugischen Gestaltung eines gelungenen Vortrags kennen gelernt werden. Dabei wird insbesondere Wert gelegt die Neuen Medien einzusetzen. Ziel des Seminares ist es am Ende einen kurzen Vortrag mit Hilfe von Power Point halten zu können. Ebenfalls wird die Software Hyperfolio kennengelernt, mit deren Hilfe es möglich ist unterschiedliche Daten (Texte, Bilder, Filme) aus dem Internet in ein Dokument einzubinden. Für die Stoffsammlung von Referaten, aber auch sehr gut geeignet für eine erste Annäherung an eine Diplomarbeit ist die Software Mindmanager von großem Vorteil, da mit deren Hilfe Mindmaps produziert werden können. Auch diese Methode kann im Verlauf des Seminars gelernt werden.
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