Die Generierung, Reproduktion, Distribution, Übertragung und Verwertung von Ideen sind der Rohstoff der Wissensgesellschaft. Während in der Informationsgesellschaft das physische Silizium eine wesentliche Bedeutung hat, wird in der Wissensgesellschaft der immaterielle Denkprozess bedeutsamer. Das exemplarische Produkt der Informationsgesellschaft ist der Chip, das exemplarische Produkt der Wissensgesellschaft ist Wissen. Zukünftig werden nicht mehr Daten, sondern Ideen ausschlaggebend sein.
Ganz wesentlich bei der
Generierung von Wissen ist es, neue Lösungsmuster zu entwickeln, um
aus den bisherigen Denkmustern herauszukommen. Dies ist insbesondere
in Anbetracht der allgemein akzeptierten Notwendigkeit des Lebenslanges Lernen in einer global gewordenen Welt
immer bedeutsamer. Damit die zukünftigen Arbeitnehmer bereit sind „Wissen“
als Ressource zu entwickeln, wird Ihnen die Verantwortung für die Bildung
zugeschrieben. Der Erwerb von Wissen wird keiner speziellen Lebensphase
zugeordnet. Die Verantwortung an die Qualifikation des Einzelnen wird
nicht mehr der Institution Schule, sondern dem Einzelnen zugeschrieben.
Der Einzelne wird für seine
eigene Lern-Perspektive verantwortlich gemacht, dadurch wird das selbstorganisierte
Lernen eine höhere Bedeutung als früher gewinnen. Gefordert
wird die Fähigkeit, sich als Unternehmer seiner selbst zu verwerten
(Selbstmanagement). Das Individuum muss sich somit als Ressource seiner
selbst begreifen. Notwendig wird der permanente Wandel des (eigenen)
Markenprofils, um sich dem Markt anpassen zu können. Das eigene Bildungsleben
zu entwerfen ist keine Frage der Freiheit, sondern eine Frage der Notwendigkeit.
Damit die zukünftigen Arbeitnehmer
in der Lage sind, diesem Anforderungsprofil gerecht zu werden, bedarf
es sowohl neuer pädagogischer Konzepte als auch der Reaktualisierung
alter Konzepte. Insbesondere sehe ich die Notwendigkeit das Medium Computer
in den Lernprozess stärker einzubinden. Damit die zu erarbeitenden Schlüsselkompetenzen
nicht zu eindimensionalen Befähigungen eines funktionalen Verständnisses
von Lernen degeneriert, ist es u.a. notwendig, sich vom maschinisierten
Input-Output-Lernen zu verabschieden, die Lebensbedingungen der ‚Lernenden’
in den Lernprozess zu integrieren, die veränderten Seh- und Wahrnehmungsweisen
zu berücksichtigen und die multioptionalen Intelligenzen (Gardner) zu
berücksichtigen und die Selbstlern-Kompetenzen zu aktivieren.
Im Verlauf des Forschungssemesters
soll ein Lernkonzept entwickelt werden, wie in der Wissensgesellschaft
Lernen mit Einbezug moderner Medien optimiert werden könnte. Dies soll
am Beispiel von unterschiedlichen Zielgruppen dargestellt und reflektiert
werden (Kindergarten, außerschulische Bildung, Schule, Ausbildung und Universität).
Die Forschungsergebnisse
werden in Form eines Buches ausgewertet und im KoPäd-Verlag München
veröffentlicht.
|