Eine Multivisionsschau über Australien aus der Sicht der Ureinwohner

Bei der Ankunft der Europäer vor 200 Jahren lebten etwa 300.000 australische Ureinwohner in 500 Stämmen organisiert. Die halbnomadische Jäger- und Sammlerwirtschaft war perfekt an ihre Umwelt angepasst. Ihre sozialen, kulturellen und zeremoniellen Strukturen waren bis zu 40.000 Jahre alt. Es genügten 200 Jahre europäischer Zivilisation diese einzigartige Kultur nahezu völlig zu zerstören.

Nach dem Weltverständnis der Aborigines sind alle Lebensbereiche in einer höheren mystischen Einheit unauflöslich miteinander verbunden. Die Wurzel dieser höheren Einheit liegt in der Traumzeit. Nach dem Glauben der Aborigines traten in der Traumzeit mit übernatürlichen Kräften begabte Schöpferwesen aus der Erde hervor und wanderten umher. Auf dieser Reise durch die Weite des australischen Kontinentes gaben sie der unfertigen Welt ihre heutige Gestalt.

out of reality - back to the dreams

18.000 km reiste ich durch das australische Outback, um den Weg der Schöpferwesen zu verfolgen. Meine Multivisionsschau (Ton-Dia-Überblendschau mit High-Tech-Steuerung) zeigt die Schaffung der Erde, die Genesis, aus der Perspektive der australischen Ureinwohner. Die Darstellung der verschiedenen Phasen der Entwicklung der Erde gerät durch die Einbeziehung historischer Bilder aus dem Leben der Ureinwohner im 19. Jahrhundert zu einem mythischen Bilderbogen zum Verhältnis Mensch und Natur.

Die monumentale australische Landschaft, die durch geologische Prozesse im Verlauf von 70 Millionen Jahren geschaffen wurde, und die einzigartige australische Pflanzenwelt (80% der australischen Pflanzenwelt kommt nur hier vor) wird mit außergewöhnlicher Intensität und Eindringlichkeit präsentiert. In der Diaschau wird aus der Sicht der Aborigines gezeigt, wie sich durch die sogenannte Zivilisation Land, Leben und Alltag veränderten. Insbesondere am Beispiel einer Erzmine wird in ästhetischen Bildern, verbunden mit der geschichtsträchtigen Musik von Liszt's Prelude (Siegesmeldungen der Wehrmacht wurden im Dritten Reich mit der gleichen Musik eingeleitet) vermittelt, dass Zerstörung oft und gerade ein ästhetisches Ereignis ist.

Die Schau wird durch Live-Kommentare und Live-Berichte begleitet. Die Botschaft der Multivisionsschau erschließt sich jedoch nicht nur durch die Sprache, sondern präsentiert sich vor allem durch die Montage von Bild und Ton (Musik). Die Schau orientiert sich an einem ganzheitlichen Denkansatz, bei dem Emotionen und Gefühle eine wichtige Rolle spielen. Bei dieser Methode wird der Zuschauer zum eigentlichen Produzenten, d.h. der Zuschauer wird mitbeteiligt bei der Interpretation des Werkes.

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